Johanna und Lukas Kaiser
Mit gutem Beispiel voran
Es ist keine Seltenheit, dass jüngere Geschwister den älteren nacheifern. So weit, so bekannt. Dass das selbst für die Berufswahl gilt, dürfte jedoch nicht so oft vorkommen. Genau so ist es aber bei Johanna und Lukas gewesen. Wie es sich für eine vorbildliche große Schwester gehört, hat Johanna beim Einstieg in das Berufsleben keine halben Sachen gemacht. Mit einem Jahrespraktikum in einer Lackiererei verstärkte sie ihren Entschluss, sich zur Fahrzeuglackiererin ausbilden zu lassen. Die Lehre hat sie kurzerhand im selben Betrieb absolviert und da bereits gezeigt, was in ihr steckt. Wenig später wurde sie in die Nationalmannschaft des Maler- und Lackiererhandwerks aufgenommen. 2019 ging es für sie sogar nach Kasan, wo sie sich den Sieg bei den Berufsweltmeisterschaften holte. Mit dem Meisterbrief hat sie ihrer Berufslaufbahn mit gerade einmal 21 Jahren eine weitere Krone aufgesetzt. Angesteckt von Johannas Enthusiasmus – und vielleicht auch ein bisschen angestachelt zu einem familiären Wetteifern – tat es Lukas seiner Schwester gleich. Er machte ebenfalls eine Ausbildung zum Fahrzeuglackierer, natürlich im selben Betrieb wie seine Schwester. Und den ersten Wettbewerbserfolg hat er auch schon eingefahren. Es bleibt also spannend, wo der geschwisterliche Wetteifer die beiden noch hinführt.
Keine andere Option
Eines ist aber sicher: Einen anderen Beruf können sich die Geschwister nicht vorstellen. „Für mich war klar, dass ich mich nicht acht Stunden am Tag ins Büro setzen kann“, sagt Johanna mit einem Lächeln. Ähnlich denkt auch ihr jüngerer Bruder: Ein Job außerhalb des Handwerks kommt für Lukas nicht infrage. Aus dem Geschwisterpaar sind also Kollegen geworden, die im Job perfekt harmonieren. Sie verpassen allem, was in die Werkstatt kommt, neuen Glanz. In den meisten Fällen sind das ganz klassische Pkw. Sie hatten aber auch schon Foodtrucks, Fahrräder, Klaviere und Kronleuchter vor der Spritzpistole. Das Highlight war jedoch ein Weihnachtsbaum aus Metall. Eintönig wird es also nie bei den beiden.
Immer wieder anders
Johanna und Lukas werden natürlich immer routinierter. Handgriffe gehen in Fleisch und Blut über, Abläufe spielen sich ein. Und dennoch ist jedes Werkstück wieder eine neue Herausforderung mit einem individuellen Charakter, einem eigenen Anspruch. Ständiges Dazulernen und Besserwerden gehört bei ihnen genauso dazu wie die persönliche Weiterentwicklung. Die Arbeit bringt Stolz und Glücklichsein mit sich. Johanna ist offener und selbstbewusster geworden. Und Lukas sagt: „Man sieht Dinge jetzt ganz anders. Man wird dadurch ordentlicher und gewissenhafter.“ Wenn doch nur alle Geschwisterpaare so miteinander harmonieren würden.
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Fahrzeuglackierer/-in
- Gewerkegruppen:
- Elektro- und Metallgewerbe
- Interessensbereiche:
- Metall; Verkehr/Mobilität
- Dauer der Ausbildung:
- 3 Jahre